Vor der Gründung
Brände begleiteten immer schon die Siedlungen der Menschen. Ausgelöst oft durch Unachtsamkeit, Brandstiftung oder auch durch Naturkatastrophen kam es immer wieder zu verheerenden Zerstörungen von Hab und Gut. Auch die Bauweise aus Holz und Strohdeckung trugen ihres dazu bei.
Auszüge aus der Schulchronik:
Am 6. April 1875 12 Uhr Nachts brach in Höbersdorf Feuer aus und nur den günstigsten Umständen ist es zu verdanken, dass nur eine kleine alleinstehende Scheuer das Opfer des Brandes ward.
Sonntag darauf, den 11. April, 9 Uhr abends erschall abermals der schreckliche Ruf: Feuer! Erstmals brannten drei Häuser und 3 Scheuer ab und nur dem Umstand, dass noch alle Ortsbewohner wachend waren, ist es zu danken, dass nicht auch Menschenleben zu beklagen waren.
... ertappte man die Brandleger tags darauf, Montag den 12. April 1875. Zwei Menschen waren im Bunde zur Ausführung des Schlechten.
Michael Schallaböck, aus Höbersdorf gebürtig, Sattler derselbst, war Urheber. Dessen Werkzeug Franz Brandstetter, aus Untermallebarn gebürtig, derzeit Viehhirtknecht in Höbersdorf.
Michael Schallaböck wurde zu 20 Jahren schweren Kerker und Franz Brandstätter zu 10 Jahren verurteilt.
Auszug aus dem Kirchenbuch:
Am 3. Mai 1884 brach um 4 Uhr früh im Hause des Herrn Wenzel Koy Feuer aus und wurden dadurch die Scheunen des Koy, Sedlmaier und Schaffer Karl eingeäschert. An dem selben Tage nachmittags um 1 Uhr entstand wieder Feuerlärm; das Feuer kam zum Ausbruche in der Scheune des Damianisch Leopold und ausbreitete sich bis zum Hause des Leopold Kaiser; die rasch herbei geeilte Feuerwehr von Obermallebarn verhütete noch größeres Unglück. Ohne Zweifel war der Brand gelegt.
Einige Einwohne wollten nach den verheerenden Bränden der Jahre 1875 und 1884 im Jahre 1890 auch eine Feuerwehr gründen.
Vorreiter in unserer jetzigen Großgemeinde war Obermallebarn, die im Jahre 1881 eine Feuerwehr gegründet hatten. Vor allem waren nun auch entsprechende Gerätschaften käuflich verfügbar und Techniken zur Brandbekämpfung bekannt.
Die Gründung
Auszug aus dem Gründungsprotokoll:
Sonntag, den 23. November 1890 fand in Höbersdorf unter dem Vorsitze des Hochwürden Herrn Pfarrers A. Sturm die Konstituierung der neu gegründeten freiwilligen Feuerwehr statt. Der Obmann des Bezirksverbandes Stockerau, Herr Josef Ecker, welcher bei der Gründung von Feuerwehren unermüdliche Thätigkeit an den Tag legt, erklärte den Versammelten den Nutzen und die Notwendigkeit einer Feuerwehr, ermahnte sie zu Einigkeit und Ausdauer und legte ihnen die fleißige Abhaltung von Übungen recht dringend ans Herz.
Bei der hierauf vorgenommenen Wahl der Vereinsvertretung wurden gewählt:
Herr Bürgermeister Johann Kruckner zum Hauptmann, Herr Josef Hein zu dessen Stellvertreter, Herr Thomas Zeitler zum Schriftführer, Hochwürden Herr A. Sturm zum Kassier, die Herren Koi, Schaffer und Satzinger zu Ausschüssen.
Das Wahlergebnis wurde mit Beifall zur Kenntnis genommen. Zum Schluße dankte der Herr Bürgermeister dem Herrn Obmanne des Bezirksverbandes für dessen Bemühungen, woraud die Versammelten ein dreimaliges begeistertes Hoch anstimmten. Zeugen dieses schönen Festes waren Deputationen der freiwilligen Feuerwehren Ober-Mallebern und Leitzersdorf.
Um das Zusandekommen dieser Feuerwehr haben sich besondere Verdienste erworben:
Herr Bürgermeister Johann Kruckner und Herr Oberlehrer Thomas Zeitler, welche nicht eher ruhten, bis das schöne Werk gelant.